Praxis

Dr. Werner

Facharzt für innere Medizin, Bad Kreuznach

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  4. Mikroskopische Kolitis

Die mikroskopische Kolitis ist eine Erkrankung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass ein chronischer Durchfall ( mehr als 6 Wochen, mehr als 3 Entleerungen/d) besteht, ohne dass bei der zur Abklärung durchgeführten Koloskopie makroskopisch Veränderungen darstellbar sind.
Mikroskopisch ( daher auch der Name) lassen sich allerdings entzündliche Veränderungen feststellen, die sich einerseits im vermehrten Vorkommen von Lymphozyten in der Schleimhaut, andererseits aber durch eine Verdickung der Basalmembran bemerkt werden. Je nachdem, welche Veränderung im Vordergrund steht, bezeichnet der Pathologe die Krankheit entweder als lymphozytäre Kolitis oder als Kollagene Kolitis.
Die Erkrankung ist erst seit den 90er Jahren bekannt; wurde sie anfangs als sehr selten angesehen, so wird mittlerweile die Inzidenz bis auf 15-20/100000/Jahr geschätzt. Überwiegend betroffen sind Frauen, mit höherem Lebensalter tritt die Erkrankung häufiger auf.
Die Krankheit führt selten zum Tod, macht jedoch eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität. Symptome sind neben den häufigen Entleerungen auch das Absetzen von wässrigem Stuhl, oft einhergehend mit Urge-Inkontinenz, Bauchschmerzen, Gewichtabnahme.
Die Ätiologie der Erkrankung ist unbekannt, es besteht eine Korrelation zu Autoimmunerkrankungen wie z.B. der Zöliakie , weiterhin scheinen bestimmte Medikamente wie Protonenpumpen-Inhibitoren und Antidepressiva aus der SSRI- Reihe die Erkrankung auslösen zu können.
Die operative Ausschaltung des Dickdarms durch ein Ileostoma hat zur Abheilung der Dickdarmveränderungen geführt, nach Zurückverlegung des Stomas trat die Erkrankung aber wieder erneut auf.
Die Diagnose wird durch die Entnahme von Biopsien aus allen Abschnitten des Kolons gestellt ( rechts sind die Veränderungen eindeutiger nachweisbar, die Entnahme von Rektumbiopsien genügt nicht).
Die Therapie besteht aus der Gabe von Budesonid 9mg/d für 6 Wochen. Schon nach einigen Tagen sollte eine deutliche Besserung bemerkt werden. Nach Absetzen der Therapie kommt es in 60% innerhalb von 3 Monaten zu Rezidiv, weswegen eine Dauertherapie über 6 Monate mit 6mg Budesonid empfohlen wird. Auch dann kommt es nach Absetzen der Therapie zum Rückfall, weswegen eine Dauertherapie mit 6 und 3mg im Wechsel empfohlen wird.
Die Wirkung von AZT, Mesalazin und Probiotika ist nicht gesichert; in Therapie-resistenten Fällen kann der Einsatz von Humira in Crohn-Dosis erwogen werden.
Prednisolon und MTX haben keine Wirkung.
Es existiert für die Erkrankung eine Europäische Studiengruppe, EMCG, in Deutschland ist Prof. Miehlke aus Hamburg der Experte. 20249 Hamburg, Eppendorfer Landstr.42

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