Refluxerkrankung
(Vorgehen nach Leitlinien DGVS, Z.Gastroenterolog 2005, 43:163,ff)
Definition: Beeinträchtigung der Lebensqualität oder der Prognose durch einen gastroösophagealen Reflux.
Symptome: Sodbrennen, saures Aufstoßen, nichtsaures Aufstoßen, Dysphagie, Odynophagie, Brennen im Rachen, Reizhsuten, morgendliches Räupsern, belegte Stimme, Heiserkeit.
Indikation zur Gastroskopie:
bei eindeutiger Symptomatik als frühe Erstuntersuchung , Wiederholung bei neu auftretenden Warnsymptomen ( Dysphagie, Anämie, Gewichtsabnahme). Einteilung nach Savary- Miller ( Grad 1 bis 3) bei ERD, Feststellung einer NERD
Keine routinemässige Kontrolle.
Beim Barrett- Ösophagus: bei unauffälliger Erst- Gastroskopie nach 6 Monaten 2. Gastroskopie zum Ausschluss einer Dysplasie, dann nach 3 Jahren beim long-segement Barrett, nach 4 Jahren beim short- segment-barrett ( <3 cm).
Bei geringgradiger intraepithelialer Neoplasie jährliche Kontrolle, bei hochgradiger intraepithelialer Neoplasie Entfernung des Prozesses.
Gastroskopie als Nachsorge nach Entfernung von HGIN: zunächst alle 6 Monate, dann nach dem 1. Jahr jährlich bis zum 5. Jahr.
Therapie:
NERD: Therapie mit einem Protonenpumpeninhibitor in Standarddosis für 4 Wochen, dann als Bedarfstherapie nach Symptomatik, evtl. als Erhaltungsdosis alle 2 bis 3 Tag. Auslassversuch nach 1Jahr.
ERD: 4 Wochen zu Beginn ( Beschwerdefreiheit in 90% nach 2 Wochen), evtl. Verdopplung der Dosis und Aufteilung auf morgens und abends. Dauertherapie als Bedarstherapie wie bei NERD..
Striktur: nach Aufbougierung Dauertherapie mit Protonenpumpenblocker
Barrett- Ösophagus: bei fehlendem Nachweis einer intraepthilealen Neoplasie Therapie als Bedarfstherapie wie bei ERD
Operation
bei längerfristiger Behandlungindikation ( mehr als 12 Monate), Unverträglichkeit gegenüber Medikation ( auch nach Präparate- Wechsel), Durchführung nur noch laparaskopisch.
Probetherapie
nicht zur Primärdiagnostik, einsetzbar zur DD der NERD gegenüber anderen Beschwerden ( funktionell, Herz) oder bei bekannter ERD/ NERD zur Abklärung, ob ein Zusammenhang mit extraösophagealen Beschwerden besteht.
Durchführung mit einem PPI in doppelter Dosis für 14 Tage.
Extraösophageale Symptome
Viele Patienten stellen sich zur Abklärung von Heiserkeit und chronischem Husten hier vor; Abklärung erfolgt gemäß Vorschlag der u.g. Leitlinie
NEJM Chronischer Husten 2017
Literatur
Spontanremission bei Reflux-Erkrankung
Hunt-Studie, Gut 2012, 61, 1390-97
Durchschnittliche jährliche spontane Remission liegt zwischen 2 und 3%, am häufigsten bei Frauen unter 40; die Verordnung postmenopausaler Hormone gilt als Risiko für das Entstehen eines Refluxes.
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